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„Erfüllen Sie seine/ihre heimlichen Wünsche!“

Aus einem Werbeprospekt zum Valentinstag

„Heimliche Wünsche werden unheimlich selten erfüllt“

Ob das immer so funktioniert, das mit der Erfüllung geheimer Wünsche? Vermutlich eher selten, und schon gar nicht mit einem Gang in den Supermarkt ...

Was weiß ich eigentlich über die Wünsche und Träume meines Partners/meiner Partnerin an mich? Kenne ich sie wirklich - oder vermute ich nur? Frage ich nach?

Und andersherum: Wie sieht das mit meinen eigenen Wünschen an den/die Partner_in aus? — Vielleicht ertappen wir uns manchmal bei dem Gedanken: „Wenn er/sie mich wirklich liebt, dann muss doch klar sein, was ich mir von ihm/ihr wünsche!“

Nein, muss es nicht. Wieso denn?

Wir können nun einmal nicht in den anderen hineinschauen. Dafür hat der Mensch aber die Sprache erfunden: Wir können uns mit-teilen.

Wir können unsere Sehnsüchte, Wünsche, Träume dem anderen offenbaren. Wir können formulieren (oder es zumindest versuchen), wenn wir uns z.B. mehr Nähe, Zärtlichkeit oder Zeit vom anderen wünschen.

Ob der Wunsch dann auch erfüllt wird, das steht natürlich auf einem anderen Blatt. Aber es ist ein erster Schritt. Denn:
Heimliche Wünsche werden unheimlich selten erfüllt ...

Abbildung: © iStockphoto, portishead1