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Liebe ist Tat
Das Hohelied der Liebe von Paulus in 1 Korinther 13 ist der beliebteste Bibeltext bei Hochzeiten weltweit. Denn ein höchstes Lob auf die Liebe hört man gerade bei der Hochzeit gern! In drei Strophen mit Schwerpunkten am Ende geht es steil aufwärts:
Wenn ich in den Sprachen der Menschen und Engel redete,
hätte aber die Liebe nicht,
wäre ich dröhnendes Erz oder eine lärmende Pauke.
Und wenn ich prophetisch reden könnte
und alle Geheimnisse wüsste
und alle Erkenntnis hätte;
wenn ich alle Glaubenskraft besäße
und Berge damit versetzen könnte,
hätte aber die Liebe nicht,
wäre ich nichts.
Und wenn ich meine ganze Habe verschenkte
und wenn ich meinen Leib opferte, um mich zu rühmen
hätte aber die Liebe nicht,
nützte es mir nichts.
Strophe 1: Es werden besondere Fähigkeiten aufgezählt, die manche haben und für die sie bewundert werden. Aber: ohne Liebe ist das alles nichts!
Die Liebe ist langmütig,
die Liebe ist gütig.
Sie ereifert sich nicht,
sie prahlt nicht,
sie bläht sich nicht auf.
Sie handelt nicht ungehörig,
sucht nicht ihren Vorteil,
lässt sich nicht zum Zorn reizen,
trägt das Böse nicht nach.
Sie freut sich nicht über das Unrecht,
sondern freut sich an der Wahrheit.
Sie erträgt alles,
glaubt alles,
hofft alles,
hält allem stand.
Strophe 2: Anhand von 15 Tätigkeitswörtern wird ausgeführt, was Liebe tut und was sie nicht tut. Denn die Liebe ist Tat! Alles durchdringt und durchwirkt die Liebe! Sie kann es mit allem aufnehmen, hält durch, obwohl oder gerade weil sie nicht ihren eigenen Vorteil sucht. Liebe realisiert sich im Tun, nicht in einem romantischen Gefühl!
Die Liebe hört niemals auf.
Prophetisches Reden hat ein Ende,
Zungenrede verstummt,
Erkenntnis vergeht.
Denn Stückwerk ist unser Erkennen,
Stückwerk unser prophetisches Reden;
wenn aber das Vollendete kommt,
vergeht alles Stückwerk.
Als ich ein Kind war,
redete ich wie ein Kind,
dachte wie ein Kind
und urteilte wie ein Kind.
Als ich ein Mann wurde,
legte ich ab, was Kind an mir war.
Jetzt schauen wir in einen Spiegel
und sehen nur rätselhafte Umrisse,
dann aber schauen wir von Angesicht zu Angesicht.
Jetzt ist mein Erkennen Stückwerk,
dann aber werde ich durch und durch erkennen,
so wie ich auch durch und durch erkannt worden bin.
Strophe 3: In allem, was wir tun, sind wir nicht perfekt, auch nicht in der Liebe. Vieles sehen wir nur bruchstückhaft. Aber wir ahnen als Liebende, was ideal wäre: einander anschauen und annehmen, uns geliebt wissen und selbst lieben. Mit liebenden Augen und liebendem Herzen empfinden wir nicht mehr das Unperfekte und Flüchtige. Die Liebe ist das Ganze im Stückwerk des Lebens und lässt ahnen, was von uns bleibt, weit über unser irdisches Leben hinaus. Denn Gott ist die Liebe.
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