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Por-No? oder Por-Yes?

„Ich kann sie nicht definieren, aber ich erkenne sie, wenn ich sie sehe“

Potter Sewart, Richter und Pornographiegegner 1964

Die genauen Zahlen schwanken je nach Studie, aber die wissenschaftliche Tendenz ist eindeutig:

  • Im Alter von 17 Jahren haben ca. 80% der Frauen und ca. 90% der Männer in Deutschland Pornographie konsumiert.
  • Circa ein Drittel des Datenverkehrs im Internet ist Pornographie.
  • Wenn nicht gerade bestimmte Risikofaktoren dazukommen, hat der Konsum von Pornographie keine sexuelle Verwahrlosung oder Vergleichbares zur Folge. Die meisten nehmen die Darstellungen als ähnlich real wahr, wie in anderen Genres auch: Wer den Actionfilm “Fast & Furious 7” guckt, rast danach nicht zwangsläufig mit 200 km/h durch die Innenstadt.

Obwohl Pornographie so verbreitet ist, stellt das Thema viele Paare vor Herausforderungen. 

Denn auch, wenn es zunehmend Ausnahmen gibt: in vielen Pornos werden Menschen als Ware dargestellt und die Macht des Bildes bleibt unbestritten. Gerade mit Blick auf eure Wertschätzung füreinander ist es deshalb wichtig, über die Rolle von Pornographie klar zu sein. Egal ob sie Teil der Selbstbefriedigung ist, als Ideengeberin dient, beim gemeinsamen Schauen anturnen soll,... 

Es lohnt sich darüber zu sprechen, welchen Stellenwert sie in eurer Beziehung hat und welchen sie haben soll. Weißt du, ob und wie häufig dein_e Partner_in Pornographie konsumiert? Was für Formen sie/er konsumiert? Ob es vor allem um das Betrachten geheimer Sehnsüchte oder um Selbstbefriedigung geht? Was davon willst du überhaupt wissen? 

So unangenehm es auch sein kann, ein solches Gespräch zu beginnen – viele Missverständnisse und unnötig verletzte Gefühle lassen sich vermeiden, wenn es am Anfang eines offenen Gespräches in ruhiger Atmosphäre einmal heißt: „Wie stehst du eigentlich zu Pornos?“ 

 Vielleicht wird es schöner als gedacht...

Abbildung: © Photocase, Herzschlag