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Als Zeit etwas war, das man sich einfach nahm

„Die Füße spür’n das Meer,
Die Gedanken schweifen,
bis zum Horizont.
Und zurück und weiter nach oben.


Und dann eine Ruhe, die,
mit den Stunden kommt,
und Zeit und Ort mal so perfekt,
die Gedanken so im jetzt und hier
und ich so ganz und gar bei mir,
Und nicht immer nur ganz woanders."

Songtext: Marcus Wiebusch – Off

Eine schöne Szenerie oder? Jetzt ein Schuss Realität:

„Du Schatz, das Projekt müssen wir unbedingt heute noch fertigkriegen! Ich komme erst um acht Uhr von der Arbeit. Außerdem werde ich ziemlich fertig sein.“

„Ich weiß, wir wollten uns heute Abend mit Julia und Christian treffen, aber der neue Kollege hat mich echt zu Tode genervt, und die Chefin erst... Ich schaue noch eine Serie und gehe dann schlafen...“ 

Wann hatten wir beide zuletzt eigentlich zusammen das Gefühl, das Marcus Wiebusch oben besingt? Im Urlaub? Auf dem Städtetrip? Bei einem Auszeitwochenende? 

Wie haben wir das in der Anfangsphase, als wir frisch verliebt waren, eigentlich immer hingekriegt, so viel Zeit füreinander aufzubringen? Was hat geholfen, dass das auch in stressigen Phasen möglich war? Wie könnten wir das in Zukunft wieder häufiger hinkriegen? Nicht als zusätzliche Belastung, die noch mehr Stress auslöst? Sondern als wunderbare Chance! 

Damals als "Zeit etwas war, dass man sich einfach nahm..." (ebd.)

Abbildung: © iStockphoto, spxChrome