Bibel, Hohelied Kap. 4, Vers 1
„Du machst mich verrückt, meine Schwester, Braut, du machst mich verrückt mit einem einzigen Blick deiner Augen mit einem einzigen Blinken deines Halsschmucks.
Wie schön ist doch dein Liebesspiel, meine Schwester, Braut,
wie viel besser ist doch dein Liebesspiel als Wein und der Duft deiner Öle als alle Balsamdüfte.
Honig überfließt deine Lippen, Braut, Honig und Milch sind unter deiner Zunge, und der Duft deiner Gewänder ist wie der Duft des Libanon.“
(Bibel, Hohelied Kap. 4, Vers 9-11)
Das steht tatsächlich in der Bibel. Im Alten Testament. Im so genannten „Hohenlied“. Die Lieder des Hoheliedes sind sehr intim und sinnlich. Wie berauscht beschreibt ein Liebender, wie es ihm mit seiner Geliebten ergeht: beim Anschauen und beim angeschaut werden; beim Küssen und beim Liebesspiel. Alles klingt sehr nach Nichtzurechnungsfähigkeit.
Aber wie anders sollte denn eine Beziehung auf Ewigkeit geschlossen werden als so? Wer anders als Verliebte könnte sich denn so etwas zusagen: „bis dass der Tod uns scheidet“? Vernünftig ist das nämlich nicht. Nur wirklich Liebende können es verstehen.
In der Liebe werden Grenzen überschritten. Liebende erleben, erfahren etwas, das sie selbst nicht fassen können. Sie werden über sich selbst hinausgeführt und begegnen dem Göttlichen! So jedenfalls sieht es die Bibel.
Tiefer einsteigen —
mehr wissen?
Zum Hohelied der Liebe gibt es ein Heft von „Bibel heute“: Brennende Liebe – Das Hohelied. Es kann bezogen werden unter:
https://www.bibelwerk.de/shop/Zeitschriften.13952.html/Bibel+heute.15024.html/Bisherige+
Abbildung: © iStockphoto, AleksandarNakic